Die wechselnde Liniendicke der Messlinien ist bei diesem Modell ebenfalls erkennbar. Damit ist auch die erforderliche akkurate Anzeige/Ablesung ausgeschlossen. Offensichtlich ist auch diesem Hersteller die Notwendigkeit einer präzisen Anzeige egal. Aber es kommt noch besser:
Wie diese Abbildungen des Fadenkreuzes unschwer erkennen lassen, sind auch hier gleichmäßige Liniendicken keine Überlegung wert gewesen. Dieses Fadenkreuz erinnert mehr an eine Malerei von Kinderhand als dass man hier ein Messwerkzeug vermuten würde. Ein Urteil darüber, dass dieses Produkt von einem Baufachmann angepriesen und vertrieben wird, dürfte auch einem blutigen Laien nicht schwer fallen.
Aus dieser Dokumentation erklärt sich auch die nunmehr verständliche Bezeichnung „Indoor Rissmonitor“:
Wer ein solches Produkt in der Bauzustandsanalyse einsetzt, sollte es tatsächlich nur im Verborgenen tun
Es verwundert wenig, dass dieses Produkt auch bei ebay einen Platz gefunden hat. Immerhin liefert der Hersteller zum Trost eine schöne Verpackung zu diesem Ramschartikel.
Der „OUTDOOR RISSMONITOR“
aus dem selben Haus zeigt den geballten Schatz an praktischer Erfahrung der Hersteller in der Rissüberwachung:
Wie unschwer erkennbar, kann sich die Ablesung bei seitlich einfallendem Licht durch Schattenbildung recht schwierig gestalten.
Bei näherer Betrachtung und senkrechtem Lichteinfall lassen sich auch Details erkennen, die dem Hersteller wohl geflissentlich entgangen sind. So fällt zunächst der unsaubere Druck der Messlinien und Messpunkte auf, was sich durchaus negativ auf die Ablesegenauigkeit auswirkt.
Aber Genauigkeit stellt offensichtlich für diesen Hersteller kein Kriterium dar. So behauptet er:
· „der rote Messpunkt hat eine Dicke von 0,5mm“. Die „Dicke“ beträgt zwar nur wenige µ, aber er meint wahrscheinlich den Durchmesser. Leider lässt sein Sprachgebrauch den selben Dilettantismus erkennen wie seine Produkte. Tatsächlich weist dieser unregelmäßige Klecks eine Ausdehnung (ein Durchmesser liegt hier nicht vor!) von bis zu 0,8mm auf – eine Abweichung von 60%!
„die von uns entwickelte und markenrechtlich geschützte Skala ermöglicht es Ihnen erstmalig, Lageveränderungen exakt in mm anzugeben“. Tatsächlich ist diese Skala zwar künstlerisch besonders wertvoll, aber keineswegs markenrechtlich geschützt. Auch ermöglichte der Original tcl-i • RISSMONITOR© bereits in 1979 Lageveränderungen mit einer Genauigkeit von ≤ 0,5mm zu bestimmen. Die 4PROOF-Produkte sind auch keineswegs die ersten Nachahmerprodukte, die diese Genauigkeit vermissen lassen.
Auf der folgenden Abbildung lässt sich die Ablesbarkeit der Nachahmung mit der des Originals (unten im Bild) vergleichen. Bestenfalls wäre diese „markenrechtlich geschützte“ Skala, in etwas größerer Ausführung, als Zielscheibe für die Jungschützenabteilung einer Pfadfindertruppe geeignet.
Der durch den Hersteller behauptete markenrechtliche Schutz dieser Skala entspricht eben so wenig den Tatsachen, wie seine Behauptungen in Bezug auf Qualität und Ablesegenauigkeit seiner Produkte.
Nach Auskunft des Deutschen Patent- und Markenamts wurde für Franz Christ eine Wort-Bildmarke registriert und geschützt, wie auf dem folgenden Dokument abgebildet.
Auch die Wiedergabe der Marke durch den Hersteller lässt an seiner Auffassung von Genauigkeit, sowie der Wahrhaftigkeit seiner Behauptungen, insbesondere in Bezug auf seine 4PROOF Produkte, zweifeln.
Diese Darstellung der Word-Bildmarke durch den Hersteller weicht wesentlich von der registrierten ab und ist deshalb ebenfalls keineswegs markenrechtlich geschützt. Außerdem setzt er rechtswidrig das ® hinter das Wort RISSMONITOR, um damit vorzutäuschen, ihm stünden Eigentumsrechte an dem Begriff RISSMONITOR zu.
Die “Top Beratung” dieses Herstellers verdient ein besonderes Lob, immerhin weist er darauf hin, dass dieses Kunstwerk der Rissüberwachung dienen soll. Darauf soll erst einmal jemand kommen !
Beachtenswert ist auch die Wahl des Logos „4PROOF = zum Beweis“ für dieses Produkt. Da sich dieses Produkt nicht zur Beweissicherung eignet, so beweist es doch immerhin, dass es nicht dem Anwender, sondern einzig dem Anbieter zum Vorteil dient.
Bestechend ist auch auch diese „Wünsch Dir Was“
Kreation aus dem Hause PPW
Mit der ovalen Formgebung möchte der Hersteller wohl darauf hinweisen, dass Rissbeobachtung mit diesen Bau-Prüf-Geräten keine runde Sache ist.
Während diese Messskala auf den ersten Blick künstlerisch wertvoll erscheint, so enttäuscht sie doch bei näherer Betrachtung.
Hier fällt zunächst die überaus dekorative Kunststoff-verarbeitung auf, wie an der von Bildmitte unten in Richtung links oben verlaufende Tropfspur mit darüber liegenden Einzeltropfen auf der Oberfläche zeigt. Auch der recht unsaubere Druck ist klar erkennbar. Höchst beeindruckend ist jedoch das Millimetergitter
Schon die klar erkennbar unterschiedlichen Liniendicken lassen nichts Gutes ahnen. Vermittels der kalibrierten Skala des Objektivs in 0,1 mm Teilung ist erkennbar, dass die Teilung des Messgitters im Mittel 0,1 mm pro Millimeter, also kumulativ 1 mm pro cm verliert. Somit ist dieses Produkt werksseitig bereits mit einem 10%igen Messfehler ausgestattet.
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